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Ich bin "Sans-Papiers"

Wie du leben Tausende von Kindern und Jugendlichen als "Sans-Papiers", d.h. ohne Rechtsstatus, in der Schweiz. Hier findest du einige wichtige Informationen.

Schule

In der Schweiz ist der Besuch der Grundschule unentgeltlich und für alle Kinder zugänglich. Somit haben auch Sans-Papiers das Recht, die obligatorische Schule (Primar- und Sekundarstufe) zu besuchen. Es ist für dich sehr wichtig, dass du zur Schule gehst. Hier kannst du lernen, mit anderen Kindern und Jugendlichen Kontakte aufbauen und dich sicher fühlen. Wenn du schon bald 15 Jahre alt bist und das Ende der obligatorischen Schulzeit also demnächst erreicht hast, solltest du dich an den Klassenlehrer an deiner Schule wenden. Er/Sie wird mit dir abklären, wo deine Möglichkeiten für die Zukunft liegen. Dieser Schritt ist für dein weiteres Leben von grosser Bedeutung.

Ausbildung

Wenn du nach der obligatorischen Schulzeit weiter zur Schule gehen willst und dir deine Noten dies erlauben, kannst du das Gymnasium oder die Universität besuchen. Über den Zugang zu einer Lehre, der für junge Menschen ohne Aufenthaltsbewilligung mit grossen Schwierigkeiten verbunden war, wurde in den letzten Jahren auf politischer Ebene viel diskutiert, und mehrere Vorstösse von Schweizer Politikern und Organisationen waren erfolgreich. So können junge Sans-Papiers seit dem 1. Februar 2013 unter gewissen Voraussetzungen eine Lehre antreten (wenn sie während mindestens 5 Jahren die obligatorische Schule in der Schweiz besucht haben und gut integriert sind, eine Landessprache sprechen und die Rechtsordnung respektieren).

Ich habe ein gesundheitliches Problem

Bei einem Gesundheitsproblem hast du Anspruch auf medizinische Versorgung. Dies ist ein Grundrecht für alle Menschen und nicht von deinem Rechtsstatus abhängig. Du musst auch wissen, dass Fachleute (Ärzte, Pflegepersonal, Sozialarbeiter, Lehrer) dem Berufsgeheimnis unterstehen und keine Auskünfte über deine Situation erteilen dürfen.

Wen kann ich um Hilfe bitten?

Du kannst dich jederzeit und mit allen Fragen an den Beratungsdienst für Sans-Papiers deines Kantons wenden. Die Personen, die sich dort um dich kümmern werden, kennen die Gesetze und die verschiedenen Dienststellen, die dir weiterhelfen können.